Dr.Christian Henkelmann, Kulturdezernent der Stadt Remscheid

[...]Raum für das Schöpferische gibt es seit über 20 Jahren in Remscheid. Konkret in der Hindenburgstrasse 122. In der Privatgalerie des Künstlerpaares Gundis und Heinz Friege. Seit 1985 haben sie mit über 50 Ausstellungen konkret-konstruktivistisch arbeitenden Künstlern ein lebendiges Forum geboten, das weit über Remscheid und Nordrhein-Westfalen hinaus ausstrahlte als anspruchsvoller Kommunikationsort der konkreten Kunstszene.
Der noch im sozialistischen Realismus geschulte Maler Heinz Friege – Remscheids letzter, aus Dresden stammender Stadtgrafiker – und seine Frau Gundis, ebenfalls Grafikerin, aber auch Fotografin, verstanden ihre häusliche „Gast-Werkstatt“ immer als Ort der Vermittlung für eine abstrakt-konkrete Kunst, einen Konkretismus, dessen Werke sich auszeichnen durch klare rationale Gliederung, logische Abwicklung, straffe Strukturierung, exakte Ausarbeitung und Abgrenzung, visuelle Präzisierung der Kontraste, abgewogenen Einklang und analogisches Verhalten der Teile. Kennzeichen einer vollendeten konkreten Komposition sind daher in der Regel Stilisierung, Geometrisierung, Reduktion, Eigenmacht der Farbe, Autonomie des Werkes sowie Anklänge an das Architektonische und Musikalische.[...]

[...]Diese souveräne „konstruktive Geistesform“ zeichnet auch die Frieges und die von ihnen ausgestellten Künstler und deren Werke aus. Denn die abstrakten Bilder sind ja auch – wenn man so will – Ergebnisse einer Wesensschau.[...]